„The Winner is? Die Pflege!
Der Wettbewerb „Care in Poetry“ ist abgeschlossen. Johanna Autering, Pflegefachkraft aus dem Antoniushaus in Lüdinghausen hat die Abstimmung für sich entschieden. Es war für sie der erste öffentlich Auftritt als „Poetry-Slammerin“. Der zweite Platz geht an Marian Heuser, alias Peter Panisch. Der Slam-Profi aus Münster war der „alte Hase“ unter den Teilnehmern. Es ist seit Jahren auch als Veranstalter und Organisator von Poetry Slams unterwegs. Carsten Wähning aus dem Matthias-Claudius Zentrum in Reckenfeld hat mit seinem Gedicht den dritten Platz belegt. Für den Koordinator der Aktion, Roland Weigel von der Initiative „Starke Pflege in Münster“, ist die Pflege der eindeutige Gewinner. Er zieht Bilanz: „Es hat uns überwältigt, wie viele tolle und so unterschiedliche Beiträge im Wettbewerb waren.“
Aus der Pflege über die Pflege zu erzählen war das Ziel des Wettbewerbs. Johanna Autering tut das mit viel Enthusiasmus und Gefühl. Sie ist seit einem Jahr examinierte Pflegefachkraft und hat einen ganz klaren Plan für ihre Zukunft „Irgendwann will ich mal als Lehrkraft arbeiten“ erzählt sie bei einem gemeinsamen Videotalk aus dem Dienstzimmer in Lüdinghausen. Karrierepläne als Poetry-Slammerin hat sie nicht, auch wenn sie die vielen „likes“ bei der Abstimmung genossen hat.
Carsten Wähning ist bei der Diakonie-Münster beschäftigt und dort aktiv in der Mitarbeitervertretung engagiert. Für ihn war der Wettbewerb auch eine Premiere, aber er hat zumindest schon Bühnenerfahrhung mitgebracht . Auf der Freilichtbühne hat er unter anderem den Seeelefant in „Urmel aus dem Eis“ gespielt. Sein Gedicht setzt sich kritisch mit den Rahmenbedingungen in der Pflege auseinander. „Pflege könnte der schönste Beruf auf dieser Welt sein und manchmal ist er es auch“, beschreibt er seine Einschätzung. Er ist auf einer Demenzstation beschäftigt und findet die Arbeit mit den Bewohnern toll. Weniger toll findet er, dass bei dieser Arbeit jeder Handgriff geplant und dokumentiert werden soll. „Leben mit Demenz ist nicht planbar. Sie ist eine Herzenssache und braucht Vertrauen, das uns aber viel zu selten von den Behörden entgegengebracht wird“ fasst Carsten Wähning seine Kritik am bestehenden System in Worte.
Die drei bestplatzierten Beiträge stehen auf der Website, dem Youtube-Kanal und der Facebook-Seite der Initiative „Starke Pflege in Münster“ zur Nachschau bereit.
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