„Die Altenpflege ist ein Beruf, der sich immer wieder wandelt“
Ein Praktikum in der stationären Altenpflege hatte Madita Kauling davon überzeugt, dass sie dort beruflich zu Hause sein würde. Dafür gibt es aus ihrer Sicht eine Reihe guter Gründe. „Es passiert jeden Tag etwas Neues.“
Wer weshalb wieso welchen Namen erhält, zumal dies oftmals bereits vor der Geburt entschieden wird, das hat offenbar eine vorherbestimmende Dimension. Bei der Astrid-Lindgren-Fangemeinde jedenfalls klingelt es sofort, wenn sie auf den Vornamen Madita stoßen. Madita spielt die Hauptrolle im gleichnamigen Roman, den die berühmte schwedische Kinderbuchautorin bereits 1961 veröffentlicht hat, 39 Jahre bevor unsere Protagonistin die Bühne des Lebens im Münsterland betreten durfte. Die Roman-Madita hat irre Einfälle, ist hitzig und ist alles andere als angepasst. Sie hat aber auch ein gutes Herz und nimmt es schwer, wenn es jemand anderem schlecht geht. Die echte Madita hat auch etwas davon, mit Sicherheit aber was Letzteres betrifft, denn die Berufswahl spiegelt ihre starke soziale Ader: Im Herbst 2018 hat sie nach der Fachhochschulreife die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin im Pflegeheim Albachten in Münster aufgenommen.
„Das Schöne hört man viel zu selten, immer nur die Katastrophen“
Ein Praktikum in der stationären Altenpflege hatte sie davon überzeugt, dass sie dort beruflich zu Hause sein würde. Dafür gibt es aus ihrer Sicht eine Reihe guter Gründe. „Es passiert jeden Tag etwas Neues.“ Sie erlebt die Arbeit nicht nur reich an Abwechslung sondern auch an Begegnung. „Man baut Bindungen zu den Leuten auf, du lernst den Menschen dann anders kennen. Sie haben so viel erlebt und erzählen darüber und immer bekommst du ein Lächeln …“. Es sind einerseits berührende Geschichten darunter, Erzählungen aus dem Krieg, leidvolle Erinnerungen an verlorene Männer und Kinder. „Man meint, man hat schon alles darüber gehört, aber wenn es dann direkt aus dem Munde der Menschen kommt, ist es etwas anderes …“. Andererseits erfährt Madita Kauling auch von spannenden Biografien. Sie erzählt von der Fotografin aus Münster, jetzt fast 90. Früher hat sie im Krankenhaus gearbeitet, zunächst in der Pflege, hat dann aber Fotografie studiert, Mitarbeiter porträtiert und Aufnahmen in der Chirurgie gemacht.
„Die Bandbreite in der Altenpflege ist extrem“
Madita Kauling hat sich auch deshalb für den Beruf als Altenpflegerin entschieden, weil sie dort große Bandbreite sieht: „Man kann nicht nur in der Pflege und Betreuung arbeiten, man auch unterrichten oder sich spezialisieren. Es gibt nicht nur Heime, sondern auch die Tages-pflege oder auch Pflegedienste.
An ihrem Ausbildungsplatz schätzt sie besonders das gute Miteinander und Zusammenspiel. „Die Arbeit hier bei der AWO in Albachten macht mir Freude und es ist wie in einer kleinen Familie, es ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen.“
Interessenten empfiehlt Madita Kauling, sich auf Messen und in der Schule zu informieren, wie sie es selbst auch gemacht hat.
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