Mission: Den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern
Alten Menschen Lebensqualität geben, mal vor die Tür kommen, beschäftigt werden – das ist schön. Vor allem, wenn man damit sein Geld verdienen kann. So wie Petra Skowronek. Sie ist als Betreuungsassistentin im ambulanten Dienst des ASB Münsterland tätig.
Guter Draht zu den Menschen
„Pflege ist vorrangig für das körperliche Wohl da, als Betreuungsassistentin schenke ich Freude und Lebensqualität“, sagt Petra Skowronek. Seit Herbst 2017 arbeitet sie beim ASB. Denn Pflege ist nicht alles. Pflegebedürftigen stehen je nach Pflegegrad Betreuungsleistungen zu. In einem Evaluierungsgespräch findet man heraus, welchen Bedarf die Menschen genau haben. Und dann kommen die Betreuungsassistentinnen ins Spiel. Petra Skowronek absolvierte beim Bildungsinstitut Münster eine Weiterbildung für Betreuungskräfte nach §87 b (heute §45). Für die Tätigkeit benötigt man keine besonderen Zugangsvoraussetzungen. Kontaktfreudigkeit, Empathie und Freude am Umgang mit älteren Menschen sollten vorhanden sein. In der Weiterbildung, die etwa vier Monate dauert, macht man verschiedene Praktika in der Seniorenhilfe.
Mit Menschen hatte es Frau Skowronek beruflich immer zu tun. Zunächst studierte sie für ein Lehramt, doch damals herrschte alles andere als Lehrermangel. Dann arbeitete sie als Artdirector („Ich musste da Sachen verkaufen, die ich gar nicht verkaufen wollte, wie beispielsweise Panzer!“). Später hatte sie dann ein eigenes Zeitarbeitsunternehmen. Als ein großer Kunde absprang, gab sie ihr Unternehmen auf und stand da – mit einem Haus und einer Hypothek. Trotz ihrer Lage war Petra Skowronek eins klar: „Ich werde nicht mehr profitorientiert arbeiten, der Mensch muss im Vordergrund stehen.“ Schon immer hatte sie einen guten Draht zu alten Menschen und wagte sich bereits während eines Praktikums in einem Altenheim an die Sterbebegleitung. „Ich hatte kein Fluchtsyndrom“, sagt sie rückblickend.
Jede Begegnung wird zu einem besonderen Ereignis
Mit Hilfe der Betreuungsassistenten sind die Menschen in der Lage, wieder am Leben teilzunehmen. Und so gestaltet Frau Skowronek den Tag der Pflegebedürftigen nach ihren ganz individuellen Bedürfnissen und immer mit Respekt. Hier sind eigenständiges Arbeiten, Kreativität und Einfühlungsvermögen gefragt. „Man stellt sich ganz und gar auf den Menschen ein, unterbreitet ein Angebot im Rahmen der Betreuungsdienstleistung, die die Pflegekasse zahlt. Was wichtig ist: die Menschen entscheiden, was sie machen möchten.“ Mit einer Dame musiziert sie, mit einer anderen macht sie Ausflüge, geht ins Museum, spaziert durch Münster. „Die Kollegen aus der Pflege berichten mir häufig, dass diese Verabredungen für die Kunden Highlights sind – das erfüllt mich sehr“, erzählt Frau Skowronek. „Ich habe gemerkt: hier bin ich richtig.“
Wir sind die neuen Alten
„Wir sind die neuen Alten“, sagt die 58-Jährige. Die Menschen sollen sich auf jemanden freuen, der ihren Bedürfnissen gerecht wird. Und ergänzt: „Ich behandle jeden so, wie ich selbst behandelt werden möchte.“ Wenn Petra Skowronek ein Bild über ihre Arbeit malen würde, dann wäre das ein großer Smiley. „Es ist ein sehr erfüllender und schöner Job, in dem man Menschen etwas Gutes tut“, sagt sie.
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